08.04.2005
Günter Dworek, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) und Albert
Eckert, Sprecher der Initiative »Der homosexuellen NS-Opfer gedenken«,
erklären:
Sechzig Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus rückt die
Realisierung eines Denkmals für die homosexuellen NS-Opfer endlich in
greifbare Nähe. Mit einem gut besuchten Kolloquium wurde in Berlin der
Auftakt für den künstlerischen Wettbewerb zur Realisierung des Denkmals
gesetzt, das in der Nähe des Reichstagsgebäudes an die homosexuellen Opfer
des Nationalsozialismus erinnern soll. Der Wettbewerb wird vom Land Berlin
im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland und in Abstimmung mit der
Initiative und dem LSVD ausgelobt. Damit wird ein Beschluss des Deutschen
Bundestages vom Dezember 2003 umgesetzt.
Das zweitägige Kolloquium diente der inhaltlichen Vorbereitung des
Wettbewerbes, der noch in diesem Jahr entschieden werden soll. Rund hundert
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kunst und Kunstwissenschaft, aus Politik,
Geschichtsinitiativen und Geschichtswissenschaft sowie aus der Schwulen- und
Lesbenbewegung informierten sich über den neuesten Forschungsstand zur
nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung und berieten über die
Bedeutung des geplanten Gedenkorts für die Bundesrepublik Deutschland.
Erörtert wurde die Einbettung in die Denkmals- und Stadtlandschaft im
Zentrum von Berlin und das Verhältnis zu den authentischen Orten der
Verfolgung wie beispielsweise der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen.
Mit dem Kolloquium ist ein guter inhaltlicher Start in den Wettbewerb
gelungen.
Jetzt sind die rund 30 Künstlerinnen und Künstler, die am Wettbewerb
teilnehmen, am Zuge, dem Gedenken an die verfolgten Homosexuellen Ausdruck
zu verleihen.
Das Denkmal soll nach dem Beschluss des Bundestages die verfolgten und
ermordeten Opfer ehren, die Erinnerung an das Unrecht wach halten und ein
beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung
gegenüber Schwulen und Lesben setzen.
(
Informationen zum Tagungs-Programm des
Kolloquiums...)
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